Seit Januar 2020 unterstützt die KERN AG Training philippinische Pflegekräfte, die im Rahmen eines Projektes an ein Krankenhaus im Alb-Donau-Kreis vermittelt wurden. Das Projekt zielt auf die Gewinnung von ausländischen Pflegekräften ab und unterstützt Arbeitgeber bei den Vorbereitungen und generellen Formalitäten.
Individuelles Trainingskonzept zur Vorbereitung auf die Pflegeprüfung
Für die Förderung der Pflegekräfte war nach deren Ankunft in Deutschland zunächst ein individuell zugeschnittenes Trainingskonzept notwendig, das auf die persönlichen Bedürfnisse wie die Berücksichtigung des Schichtdienstes oder die unterschiedlichen mündlichen Fähigkeiten eingeht. Als Grundvoraussetzung für die Teilnahme am Projekt musste das philippinische Pflegepersonal bereits in dessen Heimat über das Niveau B1 in Deutsch verfügen. Um die notwendige deutsche Pflegekraftprüfung ablegen zu können, muss im Anschluss in Deutschland das B2-Niveau erreicht werden – hierin liegt dementsprechend das Sprachziel, das für das Training festgelegt wurde.
Um das erfolgreiche Bestehen der Deutsch-Pflegeprüfung zur Anerkennung als Fachkraft zu ermöglichen, wurde ein Trainingsplan ausgearbeitet, bei dem der Fokus vor allem auf dem Erlernen pflegespezifischer bzw. medizinischer Fachsprache, der Patientenkommunikation sowie der Prüfungsvorbereitung liegt. Im speziell auf den Pflegebereich zugeschnittenen Zielgruppentraining werden alle Situationen trainiert, die für die Tätigkeit als Pflegekraft relevant sind, sodass es den spezifischen sprachlichen Anforderungen im Pflegealltag gerecht wird. Ergänzend hierzu wird im Rahmen des Gruppentrainings mit fachbezogenem Lehrmaterial für Pflegeberufe gearbeitet.
Intensives Training in der ersten Phase
Nach der Ankunft in Deutschland wurden die Teilnehmer im Rahmen eines zweiwöchigen Intensivtrainings mit täglich vier Unterrichtseinheiten (UE) sprachlich geschult. In diesem Zeitraum wurden sie vom Krankenhaus freigestellt und konnten sich so auf das Deutschlernen konzentrieren. In dem Training konnte eine Gruppendynamik etabliert, eine Grundlage für die erste mündliche Kommunikation am Arbeitsplatz geschaffen und Sprechhemmungen abgelegt werden. Nach dieser ersten intensiven Trainingsphase findet das Sprachentraining zur Vertiefung weiterhin zweimal bzw. alle zwei Wochen sogar dreimal pro Woche statt, sodass die Pflegekräfte bereits vollständig in den Arbeitsalltag des Krankenhauses integriert sind und so fachliche Begriffe aufgrund der Praxis noch schneller festigen können. Insgesamt wurden 230 Unterrichtsstunden eingeplant, damit die Erreichung des B2-Niveaus und somit die Examinierung als Pflegekraft in Deutschland erreicht werden können. Zusätzlich bereitet das Gruppentraining auch auf die Prüfung für das international anerkannte telc B2 Zertifikat für den Pflegebereich vor.
Flexible Umstellung auf virtuelles Training in Zeiten von Corona
Aufgrund der Corona-Pandemie und der Vorkehrungen zur Eindämmung des Virus musste eine neue Trainingsform genutzt werden. Der Sprachkurs wurde daher in effizienter, flexibler Weise auf virtuelles Training im KERN Virtual™ umgestellt, damit die Teilnehmer weiterhin zuverlässig betreut und unterstützt werden können, um ihr Sprachziel zu erreichen. Im virtuellen Klassenzimmer werden sie von ihrer Trainerin per Video-Live-Chat geschult, weshalb auch die Aussprache weiterhin ideal trainiert werden kann. Der Virtual Classroom verfügt genauso wie das klassische Präsenztraining über kreative und innovative Lehrmöglichkeiten. So sind z. B. durch die Nutzung des fachbezogenen Lehrbuchs die Lerninhalte im KERN Virtual™ multimedial verfügbar – u. a. durch eine direkte Einblendung von Bildern des Lehrmaterials, Audios oder passenden YouTube-Videos zur Illustration. Zusätzlich haben die Teilnehmer Zugriff auf eine Sprachlern-App, die speziell auf den Pflegebereich zugeschnitten ist. Damit können sie ihre Sprachkenntnisse flexibel und spielerisch, ergänzend zum virtuellen Training, ausbauen.
Ausblick
Der Einsatz innovativer Online-Sprachlernlösungen ermöglichte eine flexible Reaktion auf die derzeitige Situation, sodass die Pflegekräfte weiterhin zuverlässig geschult werden können. Durch die regelmäßige Überprüfung der Lernerfolge kann die Effizienz der Trainingsmaßnahme und der Bedarf der Teilnehmer kontinuierlich ermittelt werden.